Grundausbildung AGA Verlauf: Antritt & erste Wochen

Mit erfolgter Musterung und Zustellung des Einberufungsbescheides hat sich der Rekrut zum im E-Bescheid angegebenen Tag in seiner neuen Dienststelle einzufinden. Im Schreiben vom Kompaniechef oder Bataillonskommandeur stehen darüber hinaus weitere wichtige Informationen zum Dienstantritt (Zeit, wichtige Unterlagen, Dienst in den ersten Wochen). Am ersten Tag in der Kaserne werden zunächst persönliche Daten und weitere Angaben wie Bankverbindung, vorhandene Führerscheine, Qualifikationsnachweise, Zeugnisse, Sozialversicherungsausweis etc. erfasst. Der Soldat wird einem Zug und einer Gruppe zugeordnet. Darüber hinaus wird ihm eine Stube zugeteilt, die er sich mit anderen Soldaten teilt. Die Festlegung der (Reinigungs-)Reviere erfolgt in der Regel an einem der nächsten Tage. Zusätzlich erhält der Rekrut eine Stubenmappe, Bettwäsche, Kleiderbügel und ein Schloss für seinen Spind, sofern er kein eigenes besitzt. Als einberufener Soldat startet man entsprechend der Truppengattung mit dem niedrigsten Dienstgrad (bspw. Funker, Schütze, Flieger oder Matrose).

In der ersten Woche lernt der Rekrut erste Grundsätze des soldatischen Alltags, so z.B. das korrekte Antreten und Marschieren (Formaldienst), die militärischen Dienstgrade oder das richtige Melden an einen Vorgesetzten beim Betreten der Stube, eines Dienstzimmers oder bei der Stubenabmeldung. Der Soldat wird durch einen Arzt zudem erneut auf Wehrtauglichkeit geprüft. Zudem wird man in den ersten fünf Tagen durch die LHBW eingekleidet. Erkennungsmarke und Truppenausweis werden oftmals erst einige Wochen nach Dienstantritt ausgegeben. Beide sind ständig am Mann zu führen. Geprägt ist die erste Woche, wie auch die kommenden, von viel Unterricht im Unterrichtsraum/Hörsaal (U-Raum).

Mitunter kann es vorkommen, dass die Ausbildung auch an den ersten Wochenenden fortgesetzt wird, man also am ersten oder zweiten Wochenende nicht nach Hause darf. Höhepunkt des ersten Monats bildet ein Geländetag oder BiWak, wo der Soldat das erste Mal in Kampfausrüstung bei einem Standortübungsplatzaufenthalt die verschiedenen Bewegungsarten im Gelände lernt, Tarnung anlegt, ein Zweimannzelt errichtet oder den Platz der Gruppe anlegt. Zudem kommt der Rekrut das erste Mal mit einer Waffe in Berührung und wird auch schon auf einer Standortschießanlage scharf schießen (zuvor Übungen im AGSHP, dem Schusssimulator). Dort besteht bei Wertungsübungen die Möglichkeit eine Schützenschnur zu erwerben. Dazu muss mit den Handwaffen der Bundeswehr mindestens Bronze, Silber oder Gold geschossen worden sein.

Manche Ausbildungswochen stehen unter einem bestimmten Schwerpunkt, so z.B. eine Wachausbildung, in der der Soldat über seine Befugnisse als Wach- und Sicherungssoldat unterrichtet wird (Personen- und Fahrzeugkontrolle, Schusswaffengebrauch). Ein anderer Schwerpunkt ist die Ausbildung zum Helfer im Sanitätsdienst, einer Ausbildung der Ersten Hilfe unter Gefechtsbedingungen.

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